Freitag, 5. Mai 2017

Iran Teil II, von Yazd nach Isfahan

Die beiden Nächte im "Hotel Orient" in Yazd verbrachte ich auf dem Dach des Hotels. Ich hatte keine Lust im Dorm mit sieben weiteren Gästen zu übernachten. Die Nächte waren warm, es war trocken, ich hatte alles für das Übernachten im Freien dabei....also warum nicht. Am frühen Morgen konnte ich dann einen herrlichen Sonnenaufgang beobachten.














Am 24.04. ging es wieder aufs Rad in Richtung Isfahan. Ich versuchte den Highway zu vermeiden, was mir anfangs auch ganz gut gelang aber dann musste ich doch auf der Autobahn fahren. Über Meybod (einem Zentrum der Töpferei) ging es bis zum kleinen Dörfchen Ashnitz. Hier übernachtete ich bei Mohammad und seiner Familie.



Am 25.04. sollte die Karawanserei "Qal eh-Kargushi" sein. Von zwei holländischen Radlern wusste ich, dass man dort gut übernachten kann. Doch auf dem Weg dort hin bin ich durch die Kleinstadt Nadushan gekommen. Weil heute Mohammads Geburtstag war hatten viele Leute frei und trafen sich im Park zum Picknick. Vor der Moschee verteilten Jungs Wasser und Gebäck an die Vorbeifahrenden. Natürlich gabs ein großes Hallo als sie mich sahen. Ich durfte ein bisschen Wasser verteilen und habe auch genug zu trinken bekommen. Der Vormittag bzw. frühe Nachmittag endete mit einer Einladung zum Lunch. Und ehe ich mich versah, waren gefühlt sämtliche Nachbarn um mich herum. Die Mütter waren gerade dabei "Surukok" zu backen/ braten. Es gab den üblichen Tee und ich wurde bewirtet nach allen Regeln der Kunst. Am liebsten hätten sie mich wohl dort behalten.
Wasserverteiler
Nachbarinnen


der Brotteig wird vobereitet

Mama und Sohn




















Hier fiel mir auf, dass auch die Frauen sehr aufgeschlossen und neugierig waren. Alle wollten ein Foto selbst die älteren Frauen. Das habe ich so noch nicht erlebt. Sind es doch meistens die jüngeren Frauen (wenn überhaupt Frauen) die auf die Touristen zugehen. Zum Abschied wiesen die Jugendlichen noch den Weg in Richtung Karawanserei. Hier meinten sie es sehr gut mit mir und erklärten mir den Weg zum nächsten Ort der durchweg asphaltiert war. Ist im Prinzip nicht schlecht, nur war diese Strecke wesentlich länger. Der letzte Abschnitt, ca. 20km, war dann eine unbefestigte Straße. Im Halbdunkeln kam ich an, baute mein Zelt auf und schlief recht gut.
Zeltplatz
Qaleh- Kargushi, 400 Jahre alt


auf dem Dach





















Der nächste Tag war wohl der Tag mit dem wenigsten Verkehr. Auf 50km gerader Strecke begegnete ich ganze 3 Fahrzeuge. Da war ich wirklich ganz für mich. Die Straße führte durch die Wüste ins kleine Städtchen Varzaneh. Hier übernachtete ich im "Chapaker Traditional Guesthouse", was für Radfahrer kostenlos ist.
Am 28.04. hat meine Offlinekarte von MapsMe mir nicht so gut geholfen und doch hatte ich an diesem Tag ein sehr schönes Erlebnis im kleinen Dorf "Arvar". Aus der Situation.."ich frage mal nach dem Weg" ergab sich eine Einladung zu Lunch, Dinner und Übernachtung bei der Familie von Mahmood. Ein sehr schöner Abend mit BBQ, Lagerfeuer und Musik und Tanz.

Familientreffen












Am nächsten Tag erreichte ich nach 80 km Isfahan. Isfahan so früh zu erreichen war eigentlich nicht mein Plan aber es hat sich so ergeben.
Hier in Isfahan warte ich auf Andreas, einem Bekannten aus Deutschland, der mir Material für den nächsten Reiseabschnitt mitbringt. Außerdem möchte ich hier mein Iran- Visum um vier Wochen verlängern. Es heißt also Zeit mit Sightseeing und Ausruhen verbringen.
Von Lukas, einem Radler aus Freiburg, habe ich erfahren das das Visa- Procedere für Turmenistan und Usbekistan derzeit ein wenig zäh ist. Deshalb steht die Organisation und Vorbereitung ebenfalls auf dem Plan.
Mehr dazu im nächsten Beitrag.

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