Den Flug in den Iran hatte ich für den 10.04. gebucht. Bangkok- Dubai- Shiraz. Ich gebe zu ich war ein wenig aufgeregt. Im Vorfeld hieß es, der Transport des Fahrrades geschieht nur unter bestimmten Voraussetzungen. Die Verpackungsmaße der Fluggesellschaft "FlyDubai" müssen eingehalten werden. Doch leider konnte ich diese Maße nicht einhalten, denn ich kann mein Rad ja schließlich nicht zersägen, sodas der Karton einen Umfang von 165 cm hat. Ok, also Augen zu und abwarten.
Ich war überpünktlich am Airport. Am Check in Schalter bekam ich mein Ticket und mit dem Rad wurde ich zum Oversize- Schalter geschickt. Rauf aufs Band zum scannen und tschüss das wars. Niemand hat auch nur eine Frage wegen der Größe des Kartons gestellt. Geschafft.
In Dubai hatte ich 17h Aufenthalt und ich vertrieb mir die Zeit mit einer Fahrt mit der Bahn in die Stadt und dem Besuch des Supereinkaufszentrums "Burj Khalifa/ Dubai Mall, eines der größten Einkaufszentren der Welt. Ich wollte aber nur etwas essen.
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Marina Dubai |
Der Flug von Dubai nach Shiraz dauerte nur knappe 50 min. Und meine Spannung stieg, denn ich hatte für den Iran kein Visum und wollte mir ein Visum on arrivel holen.
Dazu bekam ich ein Formular und einen Beleg für die Bank, wo ich 75€ einzahlen sollte. Mit dem Einzahlungsbeleg und dem ausgefüllten Formular ging es zurück zum Schalter. Hier kam vom Beamten nur die Frage wie lange ich bleiben möchte. Meine Antwort 30 Tage. Nächste Frage: ob ich geschäftlich im Land zu tun habe? Nein, ich bin Tourist. Und nun musste ich warten. Und nach ca. 30 min hatte ich mein Visum für 30 Tage und alles lief irgendwie wie geschmiert. Das Abenteuer Iran kann beginnen.
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Festung in Shiraz |
Nach zwei Nächten in Shiraz und einem intensiven Besuch der wichtigsten Bauten ging es am 13.04. aufs Rad nach
Persepolis. Eine Anlage aus der Gründungszeit des persischen Reiches, erbaut ca. 550 v.Ch..
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Persepolis |
Gleich von Beginn an meines Iranaufenthaltes bin ichbeeindruckt von der Herzlichkeit und Freundlichkeit der Menschen hier. Ich wurde mehrmals auf der Straße angesprochen, woher ich komme, was ich hier mache, wie ich heiße. Selbst beim Radfahren halten plötzlich Autos an und wollen einiges von mir wissen. Der Melonenverkäufer am Highway z.B. schenkte mir die halbe Melone.
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die Lieblingsfrucht auf meiner Reise |
Am nächsten Tag nach Persepolis ging es weiter in Richtung Yazd, ca. ???km nördlich von Shiraz. In den Ortschaften in denen ich übernachten wollte wurde ich immer von freundlichen Menschen eingeladen, ohne das ich irgendwie gefragt habe. Die Verständigung ist oftmals schwierig aber irgendwie geht es dann doch mit Händen und Füßen und teilweise mit Google Translater. Die Infrastruktur auf meiner Route ist sehr gut ausgebaut, es gibt selbst in den kleinsten Ortschaften kleine Läden. Und wenn ich Wasser brauche frage ich einfach in einem Laden und kann mir dort kostenlos Wasser aus der Leitung nehmen. In Städten gibt es sogar an der Straße Trinkstationen. Auch dort konnte ich mir die Wasserflasche auffüllen.
Am 16.04. hatte ich einen schlechten Tag. Mir ging es am Morgen nicht richtig gut. Schon nach 25km machte ich die erste Pause in einem kleinen Dorf. Nach diesem Dorf begann ein langer Anstieg und meine Laune sank noch mehr, denn ich wusste das wird sehr anstrengend und die Sonne stand auch schon wieder sehr hoch und es war dementsprechend heiß. Doch hier zeigte sich wieder einmal die Freundlichkeit der Iraner. Ein Auto hielt an und brachte mich zum höchsten Punkt des Anstieges. Und dabei war das nicht einmal seine Richtung, er ist dann wieder zurück ins Dorf gefahren. Nach der Abfahrt und weiteren Kilometern wieder eine Pause, an der Zufahrt zu einem Gehöft. Ein Auto hielt und die Einladung zum Lunch war da. Und konnte wirklich nichts essen. Die Jungs merkten das es mir nicht gut ging und luden mich ein zu bleiben, auch über Nacht. So konnte ich mich ausruhen und am Abend auch wieder etwas essen.
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der Hausherr (re.) |
Der nächste Tag war aus Radfahrsicht ein Highlight. Bei starkem Rückenwind ging nach Abbarkuh, 96km in 3:30h!
In Abbarkuh wurde ich von Farshid eingeladen, der mich in einem Raum über seiner Werkstatt übernachten lies. Vorher bekam ich noch eine kleine Stadtrundfahrt und er zeigte mir die Fahrschule der Stadt, die von seiner Familie betrieben wird.
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neue Moschee in Abbarkuh |
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Kühlturm zum lagern von Waren |
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Gonbad- e Ali |
Zum Dinner gab es sogar Selbstgebrannten, der ähnlich wie Grappa schmeckte. In Iran ist Alkohol verboten. Selbst auf dem Foto durften die Flaschen nicht zu sehen sein.
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Farshid (re.) |
Der nächste Tag war zweigeteilt. Erst recht langweilig durch die Wüste mit viel Verkehr, dann ein 14 km langer Anstieg. Der zweite Teil eine sehr lange Abfahrt bis nach Taft. Hier gab es ein freudiges Wiedersehen mit Hennie und Frans aus Holland, die ich in Persepolis kennenlernte. Wir drei übernachteten bei der Familie von Hamid. Zum Dinner kammen dann auch noch Hamids Eltern und Geschwister. Das Abendbrot gibt es im Iran immer recht spät, so zwischen 21 und 22 Uhr. Ein Iraner sagte mir mal: wenn sie so früh essen würden dann hätten sie um10 Uhr abends ja schon wieder Hunger!
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da lacht das Radlerherz |
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Hamids Familie |
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Henni, Frans, Hamid |
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an der Ortsausfahrt von Taft |
In Mehriz kam ich bei einem Mitglied von Warmshowers.org unter. Hier verlebte ich drei wunderbare Tage mit Alireza und seiner Familie. Wir gingen an einem Nachmittag zusammen wandern. Am Vormittag des gleichen Tages drehten wir eine kleine Radrunde durch den Ort mit der ortstsansässigen "Just for fun Radgruppe". Wir fuhren zum Picknick in die naheliegenden Berge und trafen uns bei Freunden der Familie. Und immer wurde viel gelacht, Tee getrunken und gegessen.
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Radgruppe |
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Riesenrührei |
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Surukok, Brot in Öl gebacken |
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Nasila, Ayda, Alireza aus Mehriz |
Von Mehriz ging es weiter nach Yazd, der für mich bisher schönsten Stadt auf meiner Iranreise. Sie ist bekannt durch die vielen gut erhaltenen Bauten aus Lehm, der Herstellung von Tuchen und leckeren Süßspeisen.
Mehr über den Iran im nächsten Teil.
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Freitagsmoschee Yazd |
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Morgengrauen über den Dächern |
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Abendstimmung |
Bilder
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